We´ve fed up, we're going sailing
Unsere erste Tour
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Unsere erste Tour

Unsere erste Tour mit unserer Moody 425 “ SAILORS HOME“ vom 25.05.-23.06.2023

Boulogne-sur-Mer – Dieppe – LeHavre – Cherbourg – Saint-Malo – Saint-Quay-Portrieux – Roscoff – Aber-Wrac´h – Brest

Herzlich willkommen zu unserem Reisebericht über eine unvergessliche Fahrt von Ravensburg nach Boulogne-sur-Mer. Unser Road Trip begann am Donnerstag den 25.05.2023 um 13.00 Uhr in Ravensburg.
Das Auto war voll beladen, Gunnar hat meine gepackten Taschen aussortiert und in jede Lücke, welche noch zu finden war, hat er einzelne Kleidungsstücke oder Schuhe gefüllt. Um 14.00 Uhr habe ich Gunnar an seiner Arbeitsstelle in Salem abgeholt und jetzt fing das Urlaubsfeeling an. Unsere Route war Strassburg – Metz – Reims – St. Quentin – Boulogne-sur-Mer ca. 10 Stunden Autofahrt.
Bereits an der ersten Autobahnmautstelle hat Gunnar festgestellt, dass er seine Geldbörse zu Hause vergessen hat. Also mit 5,00€ in der Hosentasche ohne Führerschein, Ausweis und Kreditkarte beginnt der Urlaub schon mal ganz toll.  Wir freuen uns so sehr auf unseren ersten Bootstrip mit unserer Moody, dass wir uns gar nicht groß aufregen.
Nachts um 1.00 Uhr sind wir angekommen und verbringen unsere erste Nacht auf der Moody, zwar noch an Land, aber morgen um 11.00 Uhr haben wir Krantermin.


Tag 1: Krantermin 11:00 Uhr

Zuerst haben wir unser Auto entladen und direkt auf das Boot gebracht, da wir direkt vor unserer Moody parken konnten. Pünktlich um 11.00 Uhr kam dann der Kran. Endlich ist unsere Moody im Wasser und die Putzarbeiten innen und außen können beginnen.


Tag 2 – 7 : Putzen, Reparaturen, Besorgungen und warten dass der Wind und die Welle weniger wird

Wir mussten noch den Cockpittisch montieren, das Sprayhood und die Kuchenbude aufbauen, die Markierungen in der Ankerketten anbringen, Besorgungen im Baumarkt, Lebensmittel einkaufen und noch vieles mehr. Wir haben beschlossen, dass wir morgen unsere Segel setzen und nach Dieppe segeln.
Mit ein wenig Wehmut verlassen wir morgen Boulogne-sur-Mer. Die Stadt ist uns ans Herz gewachsen, da wir mittlerweile seit unserem Bootskauf im November 2022 noch insgesamt 2 mal in Boulogne waren. Die Altstadt mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen, die faszinierende Kathedrale mit den kleinen Gassen , wie auch das beeindruckende Aquarium Nausicaa hat uns sehr gut gefallen.


Tag 8: Unsere Jungfernfahrt nach Dieppe beginnt

Um 6.00 Uhr sind wir aufgestanden und haben in unserer Lieblingsbäckerei Sophie noch schnell Frühstück geholt. Um 7.15 Uhr waren wir dann startbereit. Wir wollten noch vor der Wellenbrecher Mauer unser Großsegel setzen, da in diesem Bereich die Wellen noch nicht so extrem hoch sind. 
Und nun beginnt unser Desaster mit dem Rollsegel incl. Latten. Beim Ausrollen ist immer eine Latte verhakt, so dass wir unheimliche Schwierigkeiten hatten das Segel zusetzen. Nach mehrmaligen Versuchen und unheimlicher Anstrengung konnten wir dann endlich lossegeln. Bei bis zu 26 Knoten Wind und ca. 1,5 m hohen Wellen haben wir nach 11 Stunden Dieppe erreicht.


Tag 9-11: Aufenthalt in Dieppe

Am Samstag sind wir nach dem Frühstück zuerst zum Hafenmeister und haben uns angemeldet. In Dieppe ist heute Hafenfest und ein großer Markt in der Fußgängerzone. Dieser Markt wurde 2020 zum „schönsten Markt Frankreichs“ gewählt. Dieppe gefällt uns auf Anhieb sehr gut. Am Hafen entlang sind lauter Restaurant , schöne alte Häuser, welche wir von Bord aus wundervoll betrachten können.
Wir haben die Burg aus dem 14.Jahrhundert mit ihrer mittelalterlichen Befestigungsanlage, die Kapelle, welche den Seeleuten gewidmet ist, sowie die endlose Strandpromenade und ihren berühmten Wiesen besichtigt. Nebenbei haben wir immer wieder versucht, das Problem am Segel zu lösen. Mittlerweile hat sich die 2. Latte gelöst, so dass Gunnar diese entfernt hat. Die Wetteraussichten bleiben vorerst bei 30 Knoten.


Tag 12: Weiterfahrt Richtung LeHavre

Wir sind heute um 4.00 Uhr aufgestanden und waren um 5.00 Uhr bereit zum Auslaufen.
Gunnar hat den Funk bereits schon angemacht und es kam kurz vor 5.00 Uhr die Meldung, dass vor dem Hafen in Boulogne-sur-Mer ein Mann über Bord gegangen ist. Mir wurde es aufgrund dieser Meldung ganz unwohl, da der Wind immer noch nicht weniger wurde, wir aber langsam Zeitdruck haben, um unser Reiseziel gemütlich zu erreichen.
Nachdem wir ca. 1 Stunde versucht haben das Großsegel auszurollen und sämtliche Versuche gescheitert sind. Haben wir wieder den Hafen angesteuert und noch 1 Nacht in Dieppe verbracht.


Tag 13: Nächster Versuch nach LeHavre zu segel

Um 4.00 Uhr waren wir wieder startklar. Diesmal hat es mit dem Segel besser geklappt. Wir müssen so früh unseren Segeltag beginnen, damit wir rechtzeitig wegen der Tide und Strömung im Hafen ankommen. Bei ca. 20 – 28 Knoten Wind haben wir um 16.30 Uhr LeHavre bei Sonnenschein erreicht.


Tag 14: Stadtbummel durch LeHavre

LeHavre ist mit über 170.000 Einwohnern die größte Stadt der Normandie und ist die einzige Stadt, die aufgrund ihrer modernen Stadtarchitektur den Titel Unesco-Weltkulturerbe erhalten hat. Der Hafen verzeichnet über ein großes Passagieraufkommen auf den Atlantikrouten und ist der zweitgrößte Hafen Frankreichs. Bei unserem Spaziergang entlang der Strandpromenade und in der Stadt, haben wir einige interessante Bauten und Skulpturen entdeckt.


Tag 15: Weiterfahrt nach Cherbourg

Das Gleiche nochmals, 4.00 Uhr aufstehen. Diesmal haben wir bei ca. 10 – 30 Knoten Wind, um 18.00 Uhr Cherbourg erreicht. 
Am Hafeneingang wurde uns, von einem Mitarbeiten des Hafen im Schlauchboot, ein Liegeplatz zugewiesen. Bei der Anmeldung am Abend haben wir erfahren, dass wir unser nächstes Reiseziel Jersey ohne Reisepass nicht besuchen dürfen. Ich hatte keinen Reisepass und Gunnar hatte garkeinen Pass. Also müssen wir um planen.


Tag 16: Stadtbesichtigung Cherbourg

Gunnar hat den ganzen Vormittag unsere Reise um geplant und ich habe mir bereits schon einmal die Stadt angesehen.
Die Hafenstadt Cherbourg liegt an der Nordküste der Halbinsel Corentin direkt am Ärmelkanal. Der Hafen ist mit neun Kilometern der zweitgrößte künstliche Vorhafen der Welt. Bei unserem gemütlichen Stadtrundgang am Mittag spazierten wir durch die schmalen Straßen. Ein großer Platz öffnet sich unserem Blick. Auf dem Place du Géneral del Gaulle ist ein Obst-und Gemüsemarkt aufgebaut. Mitten auf dem Platz plätschert ein schöner Brunnen und am Rande ist das Theater von Cherbourg „Le Trident“. In einem gemütlichen Straßencafe lassen wir unsere vielen Eindrücke wirken.


Tag 17: Unser nächstes Ziel Saint Malo

Abfahrt 4.45 Uhr dieses Mal hatten wir nur 3 – 10 Knoten Wind dafür Nebel, was das Segeln / Motoren sehr beschwerlich machte. Gegen 13.OO Uhr konnte sich endlich die Sonne behaupten und hat uns wieder klare Sicht beschert. Das Highlight des Tages waren 2 Delphine.
So haben wir um 19.30 Uhr bei schönem Wetter Saint Malo erreicht. 


Tag 18: Besichtigung der historischen Altstadt Saint Malo

Die Stadt ist der bedeutendste Hafen an der bretonischen Nordküste und aufgrund ihres originalgetreu wiederaufgebauten historischen Stadtkerns, sowie ihrer Festungsanlagen einer der meistbesuchten Orte Frankreichs.

Wir haben die Altstadt einmal auf den Festungsmauern umrundet und haben uns von oben einen Überblick verschafft und danach sind wir durch die kleinen Gassen mit ihren hübschen Läden gebummelt.
In der Bucht von Saint-Malo gibt es einen der größten Gezeitenunterschiede Europas, bis zu zwölf Meter Differenz liegen zwischen Niedrigwasser und Hochwasser. Im Hafen war eine große Digitalanzeige welche immer den aktuellen Wasserpegel angezeigt hat.


Tag 19: Unserer motorisierter Blindflug nach Saint-Quay-Portrieux

Um 8.00 Uhr sind wir bei totalem, nassen Nebel ausgelaufen. Wir haben nicht einmal erkannt, dass parallel hinter der Hafenmauer eine riesige Fähre ausläuft. Die Fahrerin des Wassertaxis hat uns zugerufen, dass wir den Hafen erst nach der Fähre verlassen dürfen.
Die Sonne kam auch erst gegen 14.oo Uhr raus, so hatten wir bis zur Ankunft um 15.30 Uhr noch eine angenehme Motorfahrt. Nachdem entlang des Hafens nicht viel zu sehen war, haben wir einen Spaziergang gemacht und beschlossen, dass wir am nächsten Tag weiter motoren.


Tag 20: Motorfahrt,  nach 12 Stunden unser Ziel Roscoff erreicht


Tag 21: Spaziergang nach Roscoff

Nachdem der Hafen etwas außerhalb von Roscoff lag, sind wir ca. 30 Minuten nach Roscoff im Nebel gelaufen.
Roscoff ist eine kleine Stadt mit 3.362 Einwohnern. Der Ort hat einen historischen Stadtkern und war im 19.Jahrhundert wegen seines milden Meeresklima ein erstes Zentrum der Thalassotherapie. Seit den 1970 er Jahren ist Roscoff ein wichtiger Fährhafen für Reisende nach Großbritannien, Irland. In den kleinen Gassen haben wir uns noch neue Softshell- und Fleecejacken gekauft.
Den Abend haben wir noch gemütlich auf der Terrasse am Hafen bei einem Glas Aperol ausklingen lassen.


Tag 22: Nächster Trip im Nebel nach Aber Wrac`h

Um 7.30 Uhr haben wir im Hafen noch getankt, damit wir unseren nächsten motorisierten Trip bei Nebel und 3-7 Knoten Wind durchhalten können. Als der Nebel etwas aufhellte, haben wir mehrere Delphine in der Ferne gesehen.

Um 15.00 Uhr sind wir in diesen kleinen, gemütlichen Hafen angekommen „Landeda le Port“. Nachdem wir heute etwas früher im Hafen waren, haben wir unser Rollsegel insgesamt 3 mal aus- und eingerollt. Es funktioniert immer noch nicht auf Anhieb. Immer wieder verhakt sich  eine Latte in der Nut.


Tag 23: Dorfbesichtigung von Landeda

Der Ort Landeda liegt sehr erhöht, so dass unser Spaziergang etwas länger ausfiel. Dafür hatten wir einen herrlichen Blick auf den Fluss Aber Wrac´h. Das Aber Wrac´h ist ein Fluss in Frankreich, der in der Region Bretagne verläuft und der auf seinem Mündungsabschnitt über mehrere Kilometer eine Ria bildet. In diesem Mündungsabschnitt wird das Aber Wrac´h bereits von den Gezeiten beeinflusst.


Tag 24: Unser letztes Ziel Brest

Abfahrt 7.15 Uhr heute war es zum Glück nicht ganz so neblig, dafür hatten wir zwischendurch immer wieder Regen. Die Delphine haben uns auch wieder besucht und unser Motor hat uns sehr verlässlich nach Brest gebracht.


Tag 25 – 28: Winterlager suchen und unser Boot winterfest machen

Am Montagmorgen sind wir zuerst in das Gewerbegebiet spaziert um eine geeignete Unterbringung für ein Jahr zu finden. Wir haben die Werft BREST OCEAN BOAT gefunden und haben alle Details besprochen, bezüglich Großsegel Reparatur/Veränderung usw.
Leider konnten wir mit dem Hafen keinen Krantermin während unserer Anwesenheit vereinbaren. In den nächsten Tagen machen wir immer wieder kleine Spaziergänge.
Die Arbeiten wie Vorsegel abschlagen, Sprayhood und Kuchenbude abbauen, Boot abspritzen und säubern, Wäsche waschen, alle Lebensmittel gut verräumen und verderbliche Waren an andere Hafenlieger verschenkt usw. 


Tag 29: Heimfahrt

Um 4.30 Uhr haben wir ein Taxi bestellt, welches uns zum Bahnhof nach Brest bringen soll.
Zugabfahrt 5.20 Uhr. Um 4.50 Uhr war unser Taxi immer noch nicht da und unsere Panik hat bereits ein sehr hohes Level erreicht. Andere Ersatztaxen waren um diese Uhrzeit nicht zu erreichen oder nicht verfügbar. Um kurz vor 5.00 Uhr meldet sich unser Taxifahrer und berichtet uns, er habe verschlafen und würde sofort kommen. 
Juhu wir haben unseren Zug erreicht und erst einmal richtig tief durchgeatmet. Um 12.15 Uhr sind wir dann in Boulogne-sur-Mer angekommen und haben unser Auto geholt. Nach einem kurzen Mittagessen haben wir im Supermarkt noch unsere Crèmant-Vorräte für zu Hause aufgebessert.
So und jetzt kann unsere 10 stündige Heimfahrt beginnen.


Nächstes Jahr im Juni beginnt unser nächster Trip Richtung La Rochelle und hoffentlich mit einem besseren Großsegel.